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Bissiger aber fairer „Kettenhund“

ASV-Innenverteidiger der Meisterelf 2017/2018 im Interview – „Große“ Politik lässt Amateurfußball noch im Stich

Michelfeld (obl)
Infolge des Teil-Lockdowns in Deutschland ruht seit Anfang November nun schon rund fünf Monate der Mannschaftstrainings –und Spielbetrieb im Amateurfußball in Bayern. Der Kreisspielleiter des Spielkreises Erlangen/Pegnitzgrund Max Habermann hat am Freitag, 13. November perspektivisch und optimistisch den Rahmenterminplan für die Rest-Saison 2019/21 (von März bis Juni mit Pokal- , Punkt-, Entscheidungs- und Relegationsspiele, voraussichtlich kein Liga-Pokal auf Kreisebene) bekanntgegeben – inzwischen ist zum wiederholten Male klar, dass sich der Starttermin für den Re-Start um einige Wochen verzögern wird. Denn gemäß der Öffnungsmatrix der Bundesregierung vom Mittwoch, 3. März (vierter Schritt) und der Ministerpräsidentenkonferenz von diesem Montag, 22. März ruht die Hoffnung darauf, dass nach der nächsten „MPK“ (12. April) und nach den Osterferien (ab 13. April) beziehungsweise allgemeinen Lockdown-Ende (18. April) bei entsprechenden Inzidenzwerten Training auch mit Kontakt (Landkreis-Wert unter 100: mit tagesaktuellen Test, unter 50: ohne Test) und Spiele (erforderlicher Wert unter 50) erlaubt werden. Im Idealfall könnte mit einem dreiwöchigen Mannschaftstraining und Freundschaftsspiele die Saison ab dem ersten Mai-Wochenende bis 30. Juni fortgesetzt werden.

Erwachsene, wie zum Beispiel die fußballbegeisterten Kicker des ASV Michelfeld (Stadt Auerbach in der Oberpfalz, Landkreis Amberg/Sulzbach, Fußball-Kreis Erlangen/Pegnitzgrund in Mittelfranken) üben sich – wie in der Phase des ersten Lockdowns ab dem 13. März 2020 (ab 11. Mai war wieder Training in Kleingruppen möglich) – in Geduld und halten sich an die Corona-Regeln.

Sportliches Umfeld

Der 24-jährige Maximilian Gsell ist quasi der Nachbar vom ASV-Sportheim und wohnt in einem Haus mit Eltern, Schwester, Oma und Großvater Karl Merkl (68 Jahre, 858 Spiele für den ASV Michelfeld, Ehrenvorstand und Platzwart) – so dass die Identifikation mit dem Verein und die Motivation für Fußball sehr groß (durchaus maximal) ist.

Nach seiner Zeit in den A-Junioren der JFG Auerbacher Land 2013 bis 2015  (mit Stammverein ASV Michelfeld, U19-Kreisliga) akklimatisierte sich der Michelfelder in seiner ersten Herren-Saison 2015/16 zunächst in der Zweiten Mannschaft (17 Punktspieleinsätze in der B-Klasse) und auch in der „Ersten“ (neun Spiele in der Kreisklasse). Den sportlichen Durchbruch zum Stammspieler in der Ersten Mannschaft gelang Max Gsell als Innenverteidiger in der Viererkette nur eine Saison später mit viel Trainingsfleiß, sehr enger konzentrierter  Zweikampfführung und fast ohne Karten: 2016/17 (29 Einsätze), in der Meistersaison 2017/18 mit dem Aufstieg aus der Kreisklasse (25) und in der Kreisliga-Spielzeit 2018/19 (22) stand er fast immer auf dem Platz. In der aktuellen Runde 2019/21 kam er bisher in zehn von 18 Spielen der „Ersten“ (Kreisklasse) und fünf von 17 Partien der „Zweiten“ (A-Klasse) zum Zug.

Der Sieben-Tages-Inzidenzwert im einheimischen Landkreis Amberg/Sulzbach lag am Dienstag, 23. März bei 222,2, in Bayern bei 111,7 und in Deutschland bei 108,1. An Fußball-Training und Spielbetrieb ist, gemäß Öffnungsmatrix der Bundesregierung (vom 3. März), erst ab einem Wert unter 100 beziehungsweise unter 50 zu denken …

Um den „Kontakt“ mit den aktiven Fußballern des Vereins nicht zu verlieren und die lange Winterpause nicht langweilig werden zu lassen,  werden wir für asv-michelfeld.de regelmäßig (siehe Info-Box am Ende des Textes) einen Spieler zur aktuellen Lage befragen. Nach Daniel Meier, Mathias Trenz, Thomas Hofmann,  Lukas Schleicher, Maximilian Zerreis, Fabian Ziegler, Lukas Knappik, Andreas Leissner, Manuel Lehner, Nicolas Bauer, Fabian Friedl, Benedikt Schindler, André Bachmann, Andreas Beyer, Silas Looshorn, Simon Zerreis, Devit Akdemir, Marco Wöhrl, Simon Schwendner und Daniel Siegler kommt dieses Mal – Gesprächspartner Nummer 21 in der 2. Lockdown-Phase – ein leidenschaftlicher Kicker der „Ersten“, der dort die feste Rückennummer 16 trägt, im Interview zu Wort …

Hallo Herr Gsell,
Servus „Boner“,
Über was haben Sie sich nach der coronabedingten Fußball-Spielpause und dem Re-Start (August bis Oktober) besonders gefreut und anderseits besonders geärgert?
Maximilian Gsell: Es hat mich vor allem gefreut die ganze Mannschaft wiederzusehen und mit dem Fußball spielen wieder beginnen zu können. Der Start in die Liga hat mich geärgert, da wir Spiele nicht wie erhofft für uns entscheiden konnten.

Gegen welchen Gegner würden Sie in der Wintervorbereitungsphase (voraussichtlich im März und/oder April) gerne mal „testen“ (ein Freundschaftsspiel austragen) und warum? Der BFV (wenn es die Politik erlaubt) möchte spätestens am 24. März wieder Mannschaftstraining freigeben und nach einer mindestens dreiwöchigen Vorbereitungsphase (inklusive Freundschaftsspiele) mit Punktspielen starten – allerspätestens ab dem 25. April, um die Saison noch zu Ende zu spielen …
Maximilian Gsell: Es hat natürlich immer einen Reiz gegen die Vereine aus der Umgebung, wie den SV Auerbach oder SC Kirchenthumbach zu spielen. Besonders das Aufeinandertreffen mit den früheren Mannschaftskollegen aus der Jugend sorgt dabei für eine gewisse Extra-Motivation.

Maximilian Gsell.
Foto: Ralph Strobl.

Welche fußballerische und sportliche Aktivitäten planen Sie in der mehrmonatigen Winterpause (November bis Januar, denkbar auch noch im Februar/März)? Immerhin spielen die „Profis“ und es gibt einige TV-Sender …
Maximilian Gsell: Ich habe mich in den letzten Wochen mit kleinen Workouts und Joggen fit gehalten. Die aktuelle Michelfelder Laufchallenge sorgt dafür das man sich ein bisschen besser motivieren kann. Natürlich ist es schade, dass wir zur Zeit nicht gemeinsam auf dem Platz trainieren können. Bei den Profis schaue ich meistens nur die Zusammenfassungen an.

In der Restsaison 2019/2021 (wünschenswerterweise nach dem Lockdown, der derzeit noch andauert; womöglich erst nach Ostern ab dem 17./18. April bis 30. Juni) hat die „Erste“ des ASV Michelfeld (Zweiter in der Kreisklasse 3 Erlangen/Pegnitzgrund) noch zwölf und die „Zweite“ (Zehnter in der A-Klasse 4) neun Punktspiele auf dem Programm. Auf welchen Plätzen landen beide Teams in der Abschlusstabelle? Im Juni sollen noch Entscheidungs- und Relegationsspiele stattfinden …
Maximilian Gsell: Wenn die „Erste“ ihre gewohnte Leistung nach dem Lockdown abrufen kann, bleibt es bis zum Ende der Saison ein spannender Titelkampf. Mit der „Zweiten“ werden wir in den restlichen neun Spielen auch noch einige Punkte holen, so dass wir mit Abstieg nichts zu tun haben werden.

Vielen Dank für das Interview.

Info-Box:
In der schon fünfmonatigen Winterpause (Anfang November bis mindestens 28. März) kommen in einer wöchentlichen Serie abwechselnd  ein Spieler der 1. und dann der 2. Fußball-Herrenmannschaft des ASV Michelfeld (in beiden Teams wurden in dieser Saison 2019/21 insgesamt schon 42 verschiedene Spieler eingesetzt) zu Wort. Diese erhalten jeweils die gleichen vier Fragen zur Beantwortung – interessant zwecks Vergleichbarkeit der Aussagen zum gleichen Thema.

Ab der kommenden Woche (KW 13, 29. März bis 4. April) beginnt eine neue Serie „Interview der Woche“ – Zielgruppe dann: Abwechselnd Trainer, Betreuer und Funktionäre des ASV Michelfeld sowie der SG Auerbach (Juniorenfußball/männlich).

Übrigens:  Die Serie „Interview der Woche“ gab es bereits in der ersten coronabedingten Spielpause vom 23. März bis 28. Juli 2020 mit Spielern, Funktionären und Mitgliedern des ASV Michelfeld – siehe www.asv-michelfeld.de unter „Aktuelles“. obl.

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