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Kein dreifacher Aufstieg am „Grünen Tisch“

Fußball-Herrenteams in der oberpfälzer Bergstadt bleiben ihrer bisherigen Liga treu – drei betroffene Trainer im Kurz-Interview

Auerbach/Michelfeld (obl)
Bayern hat gewählt. Die Klubs im Erwachsenenbereich des Bayerischen Fußball-Verbandes haben in den vergangenen Tagen quasi über ihre sportliche Zukunft abgestimmt. Diese Ergebnisse haben Auswirkungen auf alle Bezirke, Kreise und Ligen im Freistaat. Im Stadtgebiet von Auerbach in der Oberpfalz mussten sich vier Teams, die in zwei verschiedenen Regionen kicken, damit beschäftigen.

Von Freitag, 14. Mai bis Dienstag, 18. Mai, 10 Uhr haben 2973 von 3695 stimmberechtigte Vereine in Bayern (die eine Herren- oder Frauenmannschaft im Spielbetrieb haben) an der BFV-Vereins-Umfrage zum Thema Saisonabbruch teilgenommen. Dies entspricht einer Beteiligung von 80,46 Prozent. Am Dienstag um 12.02 Uhr lagen die Gesamtergebnisse bereits vor, am Abend dann die einzelnen Werte.

71,14 Prozent entschieden sich für die Variante A (Quotientenregel gemäß §93 SpO, mit direkte Auf- und Absteiger, keine Relegation), 28,86 Prozent für die Variante B (auch die Tabellenzweiten steigen auf, keine Absteiger, womöglich neuer Spielmodus mit geteilte Ligen wie zum Beispiel Herbstrunde und danach Play-Offs um Aufstieg/Play-Downs um Abstieg ab Frühjahr).

Abstimmungs-Ergebnisse im Detail

Im Fußball-Bezirk Mittelfranken (mit Michelfeld) lag die Wahlbeteiligung bei 80,22 Prozent. 438 von 546 stimmberechtigte Vereine gaben ihr Votum ab – 64,84 Prozent für Variante A, 35,16 Prozent für Variante B. Im Kreis Erlangen/Pegnitzgrund stimmten 67,44 Prozent (87 Vereine) für A und 32,56 Prozent (42) für B.

293 von 346 Vereine waren im Fußball-Bezirk Oberpfalz (mit Auerbach) dabei – 84,68 Prozent. Dort entschieden sich 75,7 Prozent für A und 24,23 Prozent für B. Im Kreis Amberg/Weiden plädierten 74 Vereine für A (74,75 Prozent) und 25 für B (25,25 Prozent).

Nach diesem Votum werden die Tabellen-Zweiten SV 08 Auerbach (Kreisliga Süd Amberg/Weiden), ASV Michelfeld (Kreisklasse 3 Erlangen/Pegnitzgrund) und SV 08 Auerbach II (A-Klasse Süd Amberg/Weiden) nicht aufsteigen – kein „Geschenk“, das man annehmen und/oder eventuell hätte ablehnen können. Der ASV Michelfeld II (Zehnter und nach Quotientenregel Zwölfter in der A-Klasse 4 Erlangen/Pegnitzgrund) hat den Klassenerhalt geschafft. Im Stadtgebiet entfällt – auch coronabedingt – eine (oder drei bis vier) große Feier (n) …

Der SV 08 Auerbach spielt in der kommenden Saison 2021/22 nicht mehr gegen den 1. FC Schlicht (Aufsteiger in die Bezirksliga) und auch der SV Freudenberg sowie SV Sorghof (beide Direktabsteiger in die Kreisklasse) treffen zukünftig nicht auf die Blau-Weißen. Mit dem TSV Königstein und dem 1. FC Neukirchen bleiben zwei gutklassige Nachbarvereine in der Kreisliga.

Die Gelb-Blauen des ASV Michelfeld spielen ab Juli/August nicht mehr um Punkte gegen den SV Moggast (drei Partien mehr ausgetragen, als Quotienten-Meister Aufsteiger in die Kreisliga), gegen den man zu Hause mit 1:0 gewann und das Rückrundenspiel wegen der Pandemie ausfiel. Der ASV Herpersdorf, Derby-Gegner FC Betzenstein und der FC Dormitz müssen aus der Kreisklasse in die A-Klasse absteigen.

Die NN-Redaktion hat die Trainer der drei involvierten Mannschaften am Dienstag und am Mittwoch befragt.

Wie groß ist ihre „Enttäuschung“ über den Nicht-Aufstieg ihres Teams und mit welchem Optimismus starten Sie in die kommende Saison?
Michael Keil (Spielertrainer SV 08 Auerbach) und Andreas Trenz (Trainer SV 08 Auerbach II) in einem gemeinsamen Statement:
„Letztlich ist es bedauernswerter, dass diese Saison nicht auf sportlichem Weg zu Ende gebracht werden kann, da beide Varianten, welche zur Abstimmung standen, mit Vor- und auch Nachteilen behaftet sind und einige Vereine zwangsläufig den Kürzeren ziehen. Enttäuscht über die Entscheidung sind wir nicht, freuen uns viel mehr, bald endlich wieder auf den Rasen und in die Normalität zurückkehren zu können. Die Kreisliga/A-Klasse wird auch nächste Saison mit einigen interessanten und anspruchsvollen, auch regionalen Gegner gespickt sein. Auf diese Vergleiche freuen wir uns!“.

Christian Ringler (Spielertrainer ASV Michelfeld):
„Ich persönlich steige lieber auf oder ab, wenn ich es sportlich austragen kann. Ich bin kein Freund von Entscheidungen am Tisch oder per Losverfahren. Man arbeitet das ganze Jahr (jetzt bereits zwei Jahre) auf ein Ziel hin und dann heißt es, ich steige auf oder ab auf Grund eines Quotienten. Besonders bei einem Aufstieg ist das Geilste die Feier mit allen, die dem Verein nahe stehen.
Ja, ein bisschen enttäuscht ist man schon, da wir echt eine sehr gute Ausgangssituation bei einer Wiederaufnahme gehabt hätten. Wir waren mit den wenigsten Spiel auf einem gefestigten Platz zwei und hätten alles in der eigenen Hand gehabt. Nun freuen wir uns auf die neue Spielzeiten in den bekannten Ligen. Da stehen wieder sehr interessante Partien sowohl für die Kreisklasse und A-Klasse an“.

Vielen Dank für die Antworten und Auskünfte per E-Mail.

obl.

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