Kreisligist besiegt ersatzgeschwächten Kreisklassisten
Henfenfeld mit sehenswerten Treffern – Michelfeld derzeit personell arg gebeutelt, aber für erstes Punktspiel zuversichtlich mit Plan
Sommervorbereitung 2023
4. Freundschaftsspiel
Sonntag, 30. Juli 2023, 15 Uhr:
SV Henfenfeld – ASV Michelfeld 5:1 (2:0)
Der gastgebende Kreisligist aus dem Hersbrucker Umland trat zur abschließenden „Generalprobe“ vor dem Punktspielstart mit 20 Mann an, wovon 17 eingesetzt wurden – vom Stamm waren alle an Bord. Michelfeld aus der Oberpfalz reiste nach zwei Trainingseinheiten am Vortag nur mit 14 Spieler – darunter drei bis vier Zweite-Mannschaft-Kandidaten – aus seinem 51-köpfigen Gesamtkader für zwei Teams an (es fehlten etliche Kicker verletzt, krank, urlaubend und aus privaten beziehungsweise beruflichen Gründen, wovon einige am kommenden Sonntag voraussichtlich wieder dabei sind).
Die Hausherren nutzten mit ihren starken Offensivspielern zwei von vier Torgelegenheiten in der ersten Halbzeit konsequent mit platzierten Schüssen zur verdienten Halbzeitführung. Nach einer abwartenden Abtastphase beider Teams mit einigen unnötigen Fehlpässen verzeichneten die Gastgeber die erste ernsthafte Torannäherung, als nach einem Eckball das Spielgerät am Fünfmeterraum Richtung Kasten befördert wurde, aber knapp links vorbeiflog (12.). Die ASV-Kicker hielten nach Leibeskräften dagegen, verzeichneten aber erst in der 32. Minute ihren ersten Torschuss und ein Versuch des als Mittelstürmer aufgebotenen Julian Thumbeck auf Pass von Neuzugang Luca Höller wurde noch zum Eckball abgeblockt (41.). Zu diesem Zeitpunkt waren Marcel Rieger (nach einem Zusammenprall im Sechzehner mit einer Kopfverletzung, 22.) und Thomas Hofmann (Beinverletzung, 38.) auf Michelfelder Seite vorsorglich bereits ausgewechselt. Bei Henfenfeld versiebte Mittelstürmer Nico Rösel in der Box auf Zuspiel von „Passmaschine“ Andreas Kreußel in nagelfreier Position vor dem Tor (er traf den Ball nicht optimal, 28.) eine Riesen-Chance. In Minute 29 spielte Kreußel fast von der Torauslinie zurück in Richtung Fünfmeterraum, wo Rösel direkt aus wenigen Metern den Ball über die Linie zimmerte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte konnte die ASV-Defensive den Ball am Sechzehner nicht klar klären und Pascal Vahldiek schoss in halblinker Position flach rechts unten zum 2:0 ein.
In der zweiten Halbzeit zeigten die tapferen Gäste durchaus drei bis vier gefährliche Angriffsszenen und es gelang für die Moral auch ein schönes Ehrentor. Zunächst scheiterte 24 Sekunden nach Wiederbeginn Julian Schäffner (auf Steilpass seines Onkels und Co-Spielertrainer Markus Schäffner) frei vor dem Torhüter mit einem Flachschuss an Denny Meyerhöfer (46.). Ein 21-Meter-Schuss von Julian Thumbeck segelte über die Latte (51.) und Julian Schäffners Versuch, den gegnerischen Keeper mit einem Heber zu überlisten, misslang (64.). Die Gastgeber waren wesentlich effektiver: Kreußel steckte auf Vahldiek durch, dieser lief zielstrebig in den Sechzehner und vollstreckte mit einem scharfen Schuss ins kurze Eck zum spielvorentscheidenden 3:0 (51.). Die Nummer Elf des SVH traf noch den rechten Pfosten (58.) und eine Minute später stand es 4:0: Michelfeld konnte den Ball nicht konsequent aus dem Sechzehner klären, der zur Halbzeit eingewechselte Henfenfelder Torjäger Timo Kraus (letzte Saison 15 Treffer) kam an den Ball und netzte ehrgeizig ein. Die Gastgeber brachten in den letzten 28 Minuten noch fünf frische Kräfte von der Bank und agierten in numerischer Überzahl, da die Michelfelder (nach einer Verletzung) nicht mehr wechseln konnten. Doch Henfenfeld konnte die sich bietenden Vorteile – bei einer klaren Führung – nicht mit letzter Konsequenz ausnutzen. Bei einem Konter schnappte sich Julian Thumbeck in halblinker Position das Leder, startete Richtung Sechzehner durch und schoss dann platziert ins lange Eck: 4:1 (77.). ASV-Torhüter Stefan Sattler wehrte einen Weitschuss von Noah Schwarz gut ab (79.) und war nur bei einem Eigentor zum 5:1-Endstand machtlos: Eine flache Hereingabe von Timo Kraus von der Grundlinie Richtung Fünfer beförderte ASV-Innenverteidiger Simon Schwendner bei einem Klärungsversuch hinter die eigene Torlinie. Henfenfeld hatte eigentlich deutlich mehr Energie über 90 Minuten und verwertete immerhin drei von fünf Chancen im zweiten Durchgang zu einem klaren Sieg, der von beiden Seiten nicht überzubewerten ist.
Der SV Henfenfeld (letzte Saison Dreizehnter, via Relegation den Klassenerhalt geschafft) startet am Sonntag, 6. August um 15 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg Diepersdorf (2022/23 Elfter) in die neue Kreisliga 2 Erlangen/Pegnitzgrund-Saison. Der ASV Michelfeld (in der vergangenen Spielzeit Dritter in der Kreisklasse 4) empfängt neu in der Kreisklasse 3 zum Auftakt den Erlanger Vorortklub SC Uttenreuth (Dritter Kreisklasse 3).
SR: Walter Kaufmann (SK Heuchling, Gruppe Pegnitzgrund). Ex-Kreisliga-Referee.
Zuschauer: 45 (A-Platz).
Tore: 1:0 (29.) Nico Rösel, 2:0 (45.+2) Pascal Vahldiek, 3:0 (51.) Pascal Vahldiek, 4:0 (59.) Timo Kraus, 4:1 (77.) Julian Thumbeck, 5:1 (88.) Eigentor/Simon Schwendner.
Besonderes Vorkommnis: Michelfeld spielte ab der 62. Minute in Unterzahl, da Luca Höller nach Verletzung nicht mehr weiterspielen konnte und keiner der drei Auswechselspieler (Marcel Rieger, Thomas Hofmann und Thomas Kohl mussten ebenfalls verletzt runter) mehr spielfähig war.
Gelbe Karten: Kreußel (SV Henfenfeld); Neukam (ASV Michelfeld).
Zehn-Minuten-Zeitstrafe: Akdemir (ASV Michelfeld) wegen Foulspiel (90.+1).
Torchancenverhältnis: 9:4 (zur Halbzeit: 4:1).
Eckballverhältnis: 6:3 (zur Halbzeit: 4:3).
SV Henfenfeld (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): Meyerhöfer – Geier (62. J. Söhnlein), Ebersberger, N. Kreuzer (62. Wahleder), D. Kreuzer, N. Schwarz, Reuß (46. Kraus), Mosurak (75. D. Gosman), Rösel, Kreußel (75. Utz), Vahldiek (75. Si. Schwarz). Nicht eingesetzt: Struck, A. Söhnlein, M. Gosmann (ETW).
ASV Michelfeld (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): Sattler – Neukam, Schwendner, Metschl, T. Kohl (46. J. Schäffner), Hofmann (38. Küffner), M. Schäffner, M. Rieger (22. Höller), Thumbeck, Akdemir, M. Gsell.
(obl)
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Im Bild: ASV-Neuzugang Luca Höller (vom benachbarten A-Klassisten SV 08 Auerbach II, die nach dem Aufstieg nun in der Kreisklasse Süd Amberg/Weiden spielen) wurde bei seinem Debüt für seinen neuen Verein in der 22. Minute eingewechselt und musste in der 62. Minute das Feld verletzungsbedingt (Knieverletzung, zumindest eine Bänderdehnung) verlassen.
Der Kurzbericht stand seit Sonntag, 19.45 Uhr online.
Der ausführliche Bericht (inklusive komplette Statistik) ist seit Sonntag, 21.45 Uhr zu lesen.
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