Spielbericht: Michelfeld II mit Überraschungscoup beim Tabellendritten
ASV-Reserve gewinnt mit starker Leistung auswärts – Favorit und Noch-Aufstiegskandidat Egloffstein auch mit Pech im Abschluss – starke Windböen
A-Klasse 5 Erlangen/Pegnitzgrund, Herren
18. Spieltag
Sonntag, 24. März 2024, 15 Uhr:
SC Egloffstein – ASV Michelfeld II 0:3 (0:1)
Die Gastgeber aus der Fränkischen Schweiz (als Dritter fünf Punkte hinter dem Führungsduo der Liga, letzte Saison Siebter in der A-Klasse 4) boten 15 Kicker inklusive Torjäger Matthias Vogel (schon 27 Treffer) auf. Michelfeld II trat im Vergleich zur Vorwoche mit fünf neuen Spielern in der Startelf an – mit insgesamt 14 Mann (Simon Zerreis fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus), gut aufgestellt in allen Mannschaftsteilen.
Die spielerisch orientierten Gäste waren auf einem Super-Rasenplatz von Beginn an die aktivere Mannschaft und gingen mit ihrer zweiten Top-Chance in Minute 33 auf Steilpass von Robin Popp durch den frei auf das Tor zulaufenden Marco Wöhrl verdient in Führung. Schon in der vierten Minute war Benedikt Schindler über links durch, zielte aber frei in halblinker Position über das Tor. Michelfeld II ging sehr wach ins Spiel, hatte sichtbar Lust zu kicken und zeigte für A-Klassen-Verhältnisse während der gesamten 90 Minuten einfach guten Fußball – spielerisch, läuferisch und kämpferisch. Nur die Torausbeute hätte schon in der ersten Halbzeit besser sein können: Julian Thumbeck schoss halblinks im Sechzehner am Tor vorbei (36.) und bei einigen guten Einschussgelegenheiten in der Box zögerte der potenzielle Schütze einige Male, anstatt einfach mal konsequent zu zielen. Die weitestgehend zu passiven Gastgeber hatten durch zwei Aluminiumtreffer kein Glück und die ASV-Reserve hatte in somit in drei Situation das Glück des Tüchtigen: In Minute 37 kam SC-Torjäger und Stürmer Matthias Vogel plötzlich im Sechzehner an den Ball, doch sein blitzschneller Schuss landete an der Latte. Eine Minute vor der Halbzeitpause klärte ASV-Innenverteidiger Max Gsell den Ball im der Gefahrenzone des eigenen Strafraums ungewollt mit einem unkontrollierten Schuss an den eigenen linken Pfosten. Wenige Sekunden später blockierte ASV-Kapitän und IV Alexander Trenz regelwidrig Vogel in der Box, der klar zu Boden fiel. Beim fälligen Elfmeter wartete sowohl der Schütze Vogel als auch Aushilfs-Keeper Andreas Leissner (der den an der Schulter voraussichtlich noch einige Wochen verletzt pausierenden Luca Deml vertrat) lange und entschieden sich beide für keine Ecke. Vogel schoss schließlich in die Tormitte, Leissner stand noch dort und wehrte den Ball mit der Hand ab. Deshalb ging Michelfeld II mit einer nicht unverdienten und vor dem Spiel nicht unbedingt zu erwartenden Halbzeitführung in die Kabinen – bei kühlen Außentemperaturen und teilweise heftigen Windböen, einige wenige ASV-Anhänger waren unter den tapferen Zuschauern.
Auch nach dem Seitenwechsel hielten die hochmotivierten Oberpfälzer die Intensität und Konzentration hoch, erhöhten den Vorsprung durch zwei sehenswerte Tore per Nachschuss ins kurze Eck von Leon Haberberger (49.) und nach einem Konter auf Zuspiel von Max Gsell durch den durchstartenden Marco Wöhrl frei vor dem Keeper (86.) – Haberberger und Wöhrl stehen nun beide bei fünf Saisontoren bei jeweils erst vier Einsätzen in der „Zweiten“. Kurz nach der Pause vergaben Marco Wöhrl am Fünfmeterraum (noch abgefälscht zum Eckball, 48.) und Julian Thumbeck halbrechts frei in der Box (der erst 18-jährige Keeper Sven Schilling wehrte zur Ecke ab, 49.) und nach dem 0:2 traf Thumbeck per 18-Meter-Freistoß die Latte (55.), Schilling parierte gegen den zentral in der Box frei stehenden Wöhrl (71.) und eine präzise Metschl-Ecke köpfte Haberberger am Fünfer über das Tor (78.). Die spielerisch enttäuschenden Gastgeber versuchten zwar halbwegs einen Offensivdruck aufzubauen, aber die berühmten „langen Bälle“ auf ihren Top-Spieler Matthias Vogel im Sturm fruchteten ebenso wenig wie vier erarbeitete Eckbälle. Die kompakte, gut verteidigende und insgesamt sehr gut eingestellte ASV-Reserve war am vierten Sonntag im März nicht zu knacken und verdiente sich den beachtlichen „Zu-Null-Auswärtssieg“ – übrigens der dritte Dreier in der Fremde in dieser Saison und schon der dritte Sieg im vierten Spiel nach der Winterpause (nur das Derby beim FC Pegnitz II ging mit 3:2 vermeidbar verlor).
Der SC Egloffstein (nun Vierter mit 29 Zählern) gastiert am Oster-Samstag, 30. März um 14 Uhr beim Zehnten TSV Elbersberg II (13). Der unverändert Achte ASV Michelfeld II (mit 21 Punkten nun im positiven Ergebnisbereich) erwartet zeitgleich den aktuellen Aufstiegskandidaten und Tabellenführer SG SV Ermreuth II/FC Stöckach II (37).
SR: Manuel Hofmann (SV Neuhaus/Rothenbruck, zurückgewechselt von der Gruppe Pegnitzgrund zur Gruppe Fränkische Schweiz).
Zuschauer: 35 (A-Platz).
Tore: 0:1 (33.) Marco Wöhrl, 0:2 (49.) Leon Haberberger, 0:3 (86.) Marco Wöhrl.
Besondere Vorkommnisse: Torhüter Andreas Leissner (Michelfeld II) wehrt einen berechtigten Foulelfmeter von Matthias Vogel, der in die Tormitte zielte, ab (45.).
Gelbe Karten: Eisenhut, Behr, Vogel, T. Bernhardt (alle SC Egloffstein); Haberberger, Lehner, Al. Trenz (alle ASV Michelfeld II).
Torchancenverhältnis: 3:10 (zur Halbzeit: 3:3).
Eckballverhältnis: 4:4 (zur Halbzeit: 0:3).
SC Egloffstein (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): Schilling – Grau (79. Distler), Mi. Porisch, Oeh, C. Ledig, Schäfer, Mil. Porisch (34. G. Porisch), T. Bernhardt, Eisenhut (29. Schmid), Vogel, Behr. Nicht eingesetzt: D. Backof.
ASV Michelfeld II (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): A. Leissner – Al. Trenz, C. Lindner (35. Dümler), Lehner, Popp, Metschl, Haberberger, Wöhrl, M. Gsell, Schindler (58. Neukam), Thumbeck (74. Buchmann).
(obl)
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Der Kurzbericht stand seit Sonntag, 18.30 Uhr online.
Der ausführliche Spielbericht (inklusive komplette Statistik) wurde am Sonntag, 23 Uhr veröffentlicht.
Im Beitragbild: Marco Wöhrl erzielte am Sonntag in Egloffstein beim 0:3-Auswärtssieg zwei Tore – seine Saisontreffer Nummer vier und fünf. Leon Haberberger, der in Egloffstein ein Mal einnetzte, hat nun ebenfalls fünf Einschüsse in der „Zweiten“ auf seinem Konto.
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