Michelfelder Sportvereine vor der Gründung des ASV
Am 14. Januar 1906 wurde mit dem „Radfahrerbund Michelfeld“ der erste Sportverein überhaupt in unserer Ortschaft unter Führung von Vorstand Johann Giehrl gegründet. Damals hatten sich in Michelfeld sportbegeisterte Idealisten zusammengetan und mit ihrem neu erworbenen Fahrrad einen Verein gegründet. In diesem konnten sie den Radsport pflegen, sich im fairen Wettstreit mit anderen Vereinen messen und den Gemeinschaftssinn in Michelfeld hochhalten.
Zunächst blühte und gedieh der „Radfahrerbund“, bis die Schrecken des 1. Weltkriegs und neu aufkommende Sportarten den Verein zum Stillstand brachten und schließlich zur Auflösung führten.
Sieben Jahre sollte es nach Kriegsende dauern, bis sich einige Fußballbegeisterte zum zweiten Mal in Michelfeld zu einem Sportverein zusammenschlossen. Dieser Tatbestand wird zumindest in einem Schreiben von Hans Ernst so dokumentiert:
1925 „(…) versammelten sich einige Studenten, welche an den Schulen Sport trieben und dabei auch Fußball gelernt hatten, um einen Sportverein zu gründen. Unterstützt wurden sie dabei von der Lehrerschaft der Michelfelder Schule.
Es waren dies hauptsächlich Schüler der Realschulen und Gymnasien. (…).
Die Vorstandschaft setzte sich zusammen aus 1. Vorstand Alfons Stegmeier, 2. Vorstand Paul Schäff, Kassier Heinrich Speckner, Schriftführer Georg Geier, Spielleiter und Trainer Heinrich Lobenhofer.
Der neu gegründete Verein musste jedoch alsbald seine Probe bestehen. Der Karfreitag 1926 wurde angesetzt, um in einer Hauptversammlung zu beschließen, an welchen Verband man sich anschloss, um Punktspiele bestreiten zu können.
Der 1. Vorstand Alfons Stegmeier brachte zu dieser Versammlung Herrn Pfarrer Schmidt mit. Dieser setzte sich dafür ein, den neu gegründeten Verein an den damals bestehenden DJK-Verband anzuschließen. Der größte Teil der Vorstandschaft und ein Teil der Spieler waren für den Anschluss an den größeren Deutschen Fußballbund. Es kam zu einer Kampfabstimmung Lehrerschaft gegen Pfarrer, in deren Verlauf ein Teil der Vorstandschaft sowie die Gegner der DJK den Saal verließen.
Die Spieler Heinrich Lobenhofer, Georg Geier und Ferdl Hacker schlossen sich der damaligen SpVg. Auerbach an. Paul Schäff, Heinrich Lobenhofer sen. und Lehrer Weinzirl traten aus dem Verein aus.
Der Anschluss an den DJK-Verband brachte mit sich, dass die Gegner der Fußballmannschaften fast alle bis auf die DJK Auerbach im Stadtgebiet von Nürnberg befanden. Auf längere Dauer konnte dies nicht mehr finanziert werden, so dass die Jugend von den Punktspielen abgemeldet wurde. Dies führte dazu, dass der größte Teil der Jugend und ein Teil der zweiten Mannschaft einen eigenen Verein gründeten. Im März 1928 wurde der Arbeiter-Turn- und Sportverein gegründet.
Es bestanden nun zwei Sportvereine in Michelfeld und beide spielten am Sportplatz an der Straße nach Auerbach (heutiges Betonwerk Ficker). Vorstand des ATSV war Mathias Kürzinger, Kassier Hans Bayer Saaß, Spielleiter Wolfgang Holler. (…)
Die Mannschaft spielte im Pegnitzgrund B-Klasse.
Die Mannschaft des DJK musste 1930 wegen Spielermangel aufgelöst werden. Die Mannschaft des ATSV spielte bis 1933 und wurde dann von der NSDAP aus politischen Gründen verboten.”
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